Ich betrat gerade das Shade Hotel im grünen Stadtteil Karen (Nairobi) und wurde sofort von einem riesigen Banner am Eingang des Kivuli-Gartens begrüßt: Merry Christmas and a Happy New Year. Es war der Tag, des jährlichen Urban Change Lab Handwerkertreffen und ich, der lokale Leiter für Kenia, war früh da, um die Vorbereitungen für das Treffen, das an diesem Nachmittag stattfinden sollte, abzuschließen.
Zehn Minuten vor Beginn der Veranstaltung ging ich in Richtung der Kivuli-Gärten, als ich meinen Namen aus der Ferne hörte. Es war Naftal, er strahlte über das ganze Gesicht, er betonte mehrmals die Tatsache, wie früh er im Gegensatz zu einem “Kenyan Timer” dran war. Die frühe Ankunft hat definitiv ihre Vorteile, da er ein persönliches Gespräch mit Jochen über die Notlage von Handwerkern in Afrika führte und darüber, wie es besser werden sollte, was zu einer Unterhaltung führte, wie er eine Skulptur erschaffen könnte, die den afrikanischen Handwerker representiert.
Während wir fortfuhren, über verschiedene Probleme in Bezug auf Handwerker in der Region zu sprechen, kamen immer mehr Handwerker an. Das Treffen begann damit, dass allen Gäste hervorragendes Essen serviert wurde, das von den Hotelmitarbeitern zubereitet worden war. Es bestand aus köstlichen afrikanischen Gerichten die um Nyama Choma (gegrilltes Fleisch) ergänzt wurden, worauf viele wirklich gewartet hatten.
Anwesend waren zwei Brüder namens Allan und Daniel, die von ihrem Vater gelernt hatten Taschen und anderes zu schneidern, Naftal, ein Bildhauer, Esther und Caleb, die mit Holz arbeiten, Virginia, die mit Fabric und Leder Taschen herstellt, dann Audrey, die mit Stoff und Leder arbeitet und Agesa, der handgefertigte Notizbücher herstellt.
Einer der Höhepunkte des Treffens war, als Caleb erwähnte, dass er nie zuvor jemanden getroffen hatte, der ihm Geld schicken würde, um Arbeit zu erledigen, ohne ihn persönlich zu treffen. Caleb als einer der Handwerker bei Urban Change Lab hat eine Reihe von Bestellungen aus Deutschland umgesetzt und voll bezahlt, ohne Jochen persönlich kennenzulernen, der alle Zahlungen aus Deutschland organisierrt. Aus diesem Grund reiste er mehr als 300 Kilometer von seiner ländlichen Heimat in Kisii, Kenia, um Jochen zu treffen, dessen Vertrauen in seine Arbeit so groß war.
Während des gesamten Treffens haben wir über eine ganze Reihe von Themen gesprochen, die viel dazu beitragen werden, dass wir als Urban Change Lab in Kenia besser mit Handwerkern zusammenarbeiten können. Wir haben ziemlich viele Rückmeldungen erhalten, die helfen werden, dass die Urban Change Lab-Plattform für Handwerker einfacher zu bedienen ist. Ein Hauptthema, das wir uns angesehen haben, war, wie die Handwerker mit internationalen Kunden in Bezug auf die Preisgestaltung ihrer Artikel interagieren sollten und wie sie effektiv mit den Kunden kommunizieren können.
Nach einer Diskussionsrunde spürte ich die Nähe, die sich in der Gruppe entwickelt hatte. Irgendwann hat Caleb mit Esther und Naftal kommuniziert und gute Ratschläge in Bezug auf Marketing bekommen. Unter den Handwerkern, die dort waren, wurden auch Partnerschaften geknüpft, und der beste Teil war, dass einige der Handwerker tatsächlich etwas von anderen Handwerkern aus der Gruppe bestellen wollten. Das Treffen, das ursprünglich nur dazu diente, über Themen des Urban Change Lab zu sprechen, war zu einer Networking-Plattform für die Handwerker geworden. Die gesamte Veranstaltung war wirklich schön.
Das Handwerkertreffen endete mit einem schönen Abschluss, da alle mit dem Ergebnis des Treffens sehr zufrieden waren und viel mehr über Urban Change Lab sowie verschiedene andere Themen, die für Handwerker wichtig sind, gelernt haben. Dieser Tag hat mir klar gemacht, wofür wir als Urban Change Lab arbeiten und ermutigte mich, weiter so gut wie möglich zu arbeiten, um sicherzustellen, dass wir all diese erstaunlichen Menschen nicht enttäuschen.
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